Ausgangslage (Ende 2021)
Der Stromverbrauch steigt stetig. Die Produktion
von grünem Strom wird immer wichtiger. Die internationalen Stromnetze stehen
grossen Herausforderungen gegenüber. Die Gefahr flächendeckender Stromausfälle
nimmt bei der zentralen Stromerzeugung genau so zu wie die Sicherheit und
Verfügbarkeit abnimmt. Im Gegensatz zur zentralen Stromerzeugung wird die elektrische Energie bei der
dezentralen Stromversorgung nicht ins Hochspannungsnetz eingespeist, sondern ins Mittel- und Niederspannungsnetz.
Bei der dezentralen Stromerzeugung wird der Strom verbrauchernah, zum Beispiel in oder in der Nähe von Wohngebieten und Industrieanlagen, in kleinen Kraftwerken erzeugt. Ein wichtiger Vorteil der dezentralen Stromerzeugung ist daher die weitestgehende Vermeidung der Verluste bei Transformation auf andere Spannungsebenen und Übertragungsverluste durch Hochspannungsleitungen. Weiter lässt sich z. B. durch die Kombination von Windkraft- und Photovoltaikanalagen mit regelbaren Biomassekraftwerken die variable Stromeinspeisung der beiden erstgenannten Erzeugungsarten verstetigen.
Häufig wird die dezentrale Stromerzeugung als
Teilaspekt der Energiewende aufgefasst und mit der Umstellung von fossil-nuklearen Energieerzeugung auf erneuerbare Energien in Verbindung gebracht. Während auf der Verbraucherseite
das Strukturmerkmal der Dezentralität in der Stromwirtschaft insbesondere durch
den Ausbau des Stromnetzes in
Industrienationen einen hohen Grad erreicht hat, wird Dezentralität auf der
Erzeugerseite erst im Zuge der Energiewende das dominante Strukturmerkmal. Dies ist vor allem
bedingt durch die zunehmende Nutzung erneuerbarer Energien, die eine geringere räumliche Konzentration und deren
Träger eine geringere Energiedichte aufweisen als fossile und nukleare Energie.
Weitere Treiber hin zu einer stärkeren Dezentralität sind soziale und
wirtschaftliche Faktoren wie lokale oder regionale Wertschöpfung, breitere
Teilhabe und Bürgerbeteiligung, Autonomie durch weitgehende Eigenversorgung,
größere Akzeptanz sowie Reduktion des Bedarfs für den Ausbau des
Übertragungsnetzes.
Die Kapazität der Stromerzeugungsanlagen ist in der Regel nur auf die Deckung
des Energiebedarfs der direkt angeschlossenen oder nahe gelegenen
Stromverbraucher ausgelegt. Isolierte Netze, d. h. die Zusammenschaltung von
kleinen, wenigen Stromerzeugern und Verbrauchern an abgelegenen Orten, die
nicht an das öffentliche Stromnetz angeschlossen sind, werden ebenfalls zur
dezentralen Stromerzeugung gezählt. Auch Wind- und Solarparks werden in der
Regel zur dezentralen Stromerzeugung gezählt, obwohl der Übergang zur zentralen
Stromerzeugung fließend ist, insbesondere bei größeren Anlagen.
Ziele der IG Stromzeit
Der Beginn der regenerativen Stromzeit geht eigentlich zurück auf das Jahr 1983, als die erste Solarzelle entwickelt wurde.
Seit einigen Jahren wird nun jedoch immer deutlicher, dass erneuerbare Energien das dominante Thema für die Zukunft sind. Vor allem die Produktion von eigenem Strom ist schon lange nicht mehr nur ein Thema bei Individualisten aus der grünen Szene. Die Produktion von grünem Strom ist Teil der Energiewende.
Die zentrale Stromversorgung wird ergänzt durch dezentrale, neue Konzepte der Energieproduktion. Moderne Stromnetze werden erschlossen in Kombination mit dezentraler Stromproduktion in Inselnetzen, Microgrids und lokalen Stromspeicher-Systemen. Eine technische Herausforderung.
Die IG Stromzeit verfolgt folgende Ziele:
Bereitstellung von Informationen
- zu politischen Rahmenbedingungen der Schweiz
- über Innovationen und neue technische Anwendungen
- über die installierte Basis erneuerbarer Energien
- als verständliche Transformation von Expertenwissen
- in Form eines Diskussions-Forums
Zusammenführen von Angebot und Nachfrage durch
- qualifizierte Angebote von spezialisierten Unternehmen und Experten
- virtuelle Seminare und Veranstaltungen
- Kontakte zu Experten