Gondosolar alpine Photovoltaik, 100000 Quadratmeter grosser Solarpark, grüner Strom für über 5000 Haushalte
Solarpark im Wallis auf 2000 Metern Höhe.

Gondosolar alpine Photovoltaik, 100000 Quadratmeter grosser Solarpark, grüner Strom für über 5000 Haushalte.


Oberhalb Gondo auf 2000 Metern Höhe soll ein 100'000 Quadratmeter grosser Solarpark gebaut werden. Der Energiekonzern Alpiq plant diese Anlage. Diese grosse alpine Solargrossanlage – ein Solarpark - soll grünen Strom für über 5000 Haushalte liefern. Das Projekt Gondosolar erhält nun von der Politik Rückenwind. Gondosolar leistet einen wichtigen Beitrag an die Ausbauziele für die Stromproduktion aus Solarenergie, welche sich sowohl der Bund mit der Energiestrategie 2050 als auch der Kanton Wallis gesetzt haben.

Alpine Standorte sind interessant.


Der allgemeine Trend einer zunehmenden Strahlung in höheren Lagen ist auf eine dünnere Atmosphäre und das Fehlen von Nebel im Winter zurückzuführen. Darüber hinaus erhöht das Vorhandensein von Schnee mit seiner hohen Oberflächenreflexion den Ertrag von PV-Paneelen, wenn optimale Neigungswinkel verwendet werden. Die Wirkung von Schnee kann den lokalen Ertrag um 10 % erhöhen. Eine wichtige Erkenntnis bei der detaillierten Planung von Anlagen für erneuerbare Energien in Gebirgsgegenden. Das Beispiel der Schweiz zeigt, wie die natürliche Umgebung für eine optimale Standortwahl von PV-Anlagen am besten genutzt werden kann.

Die Platzierung von PV-Anlagen in ausreichender Höhe und die Ausnutzung des schneebedeckten Bodens können auch die Atomstromproduktion effizienter ersetzen als Anlagen in städtischen Zentren. Im Vergleich zur Installation von PV-Anlagen in städtischen Gebieten wird weniger Fläche für PV-Anlagen benötigt, und in Kombination mit steileren PV-Neigungswinkeln können bis zu 50 % der Schweizer Winterproduktionslücke ausgeglichen werden. Darüber hinaus sind steilere Neigungswinkel auch für Installationen auf bestehender Infrastruktur und für eine optimale Selbstentfernung des Schnees durch Abrutschen vorteilhaft. Schliesslich leiden steilere Platten weniger unter der Verschmutzung durch Staub, Schmutz und andere Partikel.


Projektfortschritt

2022
Gemeinde Zwischbergen

11.12.2022
Urversammlung der Gemeinde Zwischbergen:

Einstimmiger Entscheid für Gondosolar.


Bundesrat

7.6.2022
Antwort des Bundesrates.

2021
Bundesrat

22.09.2021
Eingereichter Text an den Bundesrat.



Anfrage an den Bundesrat, Eingereichter Text vom 22.9.2021

Ist der Bundesrat bereit, in Zusammenarbeit mit dem Kanton Wallis "Gondosolar" als Pilotprojekt zu lancieren und zu bewilligen?

Eingereicht von: Bregy Philipp Matthias
Die Mitte-Fraktion. Die Mitte. EVP.
Christlichdemokratische Volkspartei Oberwallis
Einreichungsdatum: 22.09.2021


Antwort des Bundesrates vom 7.6.2022

Der Bundesrat antwortete auf die Frage 21.7952 (Bifaziale Solaranlagen), dass ihm wichtig sei, möglichst rasch die mengenmässig bedeutendsten und konsensfähigen Potenziale im Bereich der Solarenergie zu erschliessen. Mit "Gondosolar" besteht in der Gemeinde Gondo ein baureifes Projekt zur Produktion von 23,5 Millionen Kilowattstunden, davon die Hälfte im Winter.

"Der Ausbau der erneuerbaren Energien hat für den Bundesrat Priorität. Der Bundesrat ist deshalb laufend daran, die entsprechenden Rahmenbedingungen zu verbessern. Grosse Fotovoltaik-Freiflächenanlagen benötigen eine Grundlage in einem Richtplan. Richtpläne werden durch die Kantone erarbeitet. Die Kantone reichen die Richtpläne dem Bundesrat zur Genehmigung ein. Diesen Entscheid kann der Bundesrat zum jetzigen Zeitpunkt nicht vorwegnehmen. Das Bundesamt für Raumentwicklung ist aber aktuell im Austausch mit dem Kanton Wallis, um gemeinsam nach Lösungen für das Projekt zu suchen."

Quelle 01/0223

  

Gemeinde Zwischbergen

11.12.2022
Urversammlung der Gemeinde Zwischbergen:
Einstimmiger Entscheid für Gondosolar.

An der Urversammlung wurde zudem eine Konsultativabstimmung zum Projekt Gondosolar durchgeführt.

Das Volk sprach sich einstimmig für Gondosolar aus.

Die hochalpine Solaranlage auf dem Alpjerung soll gebaut werden und die Gemeinde als Teil der Projektträgerschaft weiterhin eine aktive Rolle einnehmen soll. Des Weiteren wurden Ausgaben für die anfallenden Projektkosten bewilligt. Die Bevölkerung der Gemeinde Zwischbergen sprach sich klar für das Projekt Gondosolar aus. Es wird einen neunen Postkurs geben, mit dem die Fahrt von Gondo nach Brig 29 Minuten und nach Visp 40 Minuten dauern wird.

Mit diesen Voten hat der Souverän ein starkes Zeichen für den Ausbau der erneuerbaren Energieproduktion auf Gemeindegebiet gesetzt, so die Gemeinde Zwischenbergen.


Projekt Gondosolar.


Im Simplongebiet oberhalb der Walliser Ortschaft Gondo ist ein grosser Solarpark für grünen Strom geplant. Hier soll eine der grössten Photovoltaik-Anlagen der Schweiz gebaut werden. Das Projekt Gondosolar an der Grenze zu Italien will sich zunutze machen, dass die Sonnenstrahlung in höheren Lagen stärker ist als im Mittelland und zudem die Wolkenbedeckung relativ gering. Die Sonne scheint da oben den ganzen Tag. Da ist nirgends ein anderer Berg. Sogar im Winter nicht. Hier oben gibt es immer optimalen Sonnenschein.

Die Produktion von Strom aus erneuerbaren Energien hat auf der Südseite des Simplons eine mehr als 100-jährige Tradition. Aktuell produziert EES in den Kraftwerkszentralen Gondo, Gabi und Tannuwald rund 250 Mio. kWh Strom aus Wasserkraft. Die Aktionäre der EES, Alpiq (81,97 %), EnAlpin (10,79 %), EWBN (3,06 %), FMV (2,68 %) und Privataktionäre (1,5%), investieren kontinuierlich in die optimale Nutzung der erneuerbaren Energien – mit dem Projekt Gondosolar und mit lokalen Partnern künftig auch in die Photovoltaik.

Für das Projekt werden rund 42 Millionen Franken investiert. Gondosolar ist ein Gemeinschaftsprojekt der Gemeinde Gondo-Zwischbergen, der lokalen Kraftwerks- und Netzbetreiberin Energie Electrique du Simplon (EES) und dem Projektinitianten Renato Jordan, dem das Bauland gehört, wie es hiess. Alpiq ist den Angaben zufolge Hauptaktionärin der EES (rund 82 Prozent) und leitet das Projekt. Weitere Partner aus der Branche und aus der Wissenschaft würden das Projekt unterstützen - wie etwa die Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW).

Auf über 2000 Metern über Meer soll Gondosolar jährlich auf einer Fläche von rund 100'000 Quadratmetern in etwa so gross wie neun Fussballfelder rund 23,3 Millionen Kilowattstunden Strom produzieren. Auf Grund der Höhenlage produziert das geplante Projekt pro Quadratmeter rund doppelt so viel Strom wie eine vergleichbare Anlage im Mittelland. Der Winteranteil liegt bei 55 Prozent und damit wird 4-mal so viel Winterstrom pro Fläche produziert wie mit einer PV-Anlage im Flachland. Mit einer installierten Leistung von total 18 MW produziert Gondosolar rund 23,3 Mio. Kilowattstunden (kWh) Strom und deckt den durchschnittlichen Jahresbedarf von mindestens 5200 Haushalten.

Bifaziale Photovoltaikanlagen.


Bifaziale Photovoltaikanlagen sind beidseitig aktive PV-Module und in hochalpiner Umgebung besonders effizient. Im Weiteren ist die Sonnenstrahlung in höheren Lagen deutlich stärker als im Schweizer Mittelland und die Wolkenbedeckung relativ gering. Die Reflektion des Sonnenlichts durch den Schnee erhöht die Produktion und die Betriebsbedingungen aufgrund der tiefen Temperaturen sind ebenfalls vorteilhaft. Diese Faktoren sorgen dafür, dass bei hochalpinen Solaranlagen die Gesamtproduktion annähernd doppelt so hoch ist und der Winteranteil an der Gesamtjahresproduktion ebenfalls deutlich höher liegt als bei PV-Anlagen im Schweizer Mittelland. Mit Blick auf die zunehmend versorgungskritischen Wintermonate ist dies von besonderer Bedeutung.

Gemeinschaftsprojekt mit lokaler Trägerschaft.


Hinter dem Gemeinschaftsprojekt stehen die Gemeinde Gondo-Zwischbergen, die lokale Kraftwerks- und Netzbetreiberin Energie Electrique du Simplon (EES) und der Projektinitiant Renato Jordan, dem die Parzelle am Standort Alpjerung hoch über dem Grenzort zu Italien gehört. Unterstützt wird die Trägerschaft von mehreren Partnern aus der Branche und der Wissenschaft, insbesondere von Alpiq und der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW). Alpiq, zweitgrösste Produzentin der Schweiz von Strom aus erneuerbaren Energien, ist Hauptaktionärin der EES und leitet das Projekt Gondosolar. Professor Jürg Rohrer von ZHAW verfügt über eine breite Erfahrung im Bereich hochalpine Photovoltaikanlagen und ist Mitinitiant und Betreiber einer alpinen Pilotanlage in Davos. Im Weiteren sind die erfahrenen Oberwalliser Unternehmungen WINSUN, Stahleinbau, Roccaval, Pronat und Geoformer in die Projektplanung involviert.

Sobald das Bewilligungsverfahren abgeschlossen ist und die Förderzusage des Bundes vorliegt, kann das Projekt Gondosolar innerhalb von drei Jahren gebaut und vollständig in Betrieb genommen werden. Die Projektidee wird vom Kanton Wallis grundsätzlich unterstützt. Der nächste Schritt ist der Antrag auf die Festsetzung des Projekts im kantonalen Richtplan.

Obwohl die Politik aufs Tempo drückt, geht Gondosolar frühestens 2025 ans Netz. Die Energiekommission des Ständerats fordert schnell mehr Winterstrom und will dazu bestehende Verfahren ausser Kraft setzen. Trotzdem dürften die ersten alpinen Solarkraftwerke nicht vor 2025 gebaut werden. Dies liegt auch an den Lieferschwierigkeiten für PV-Module.

Kennzahlen Gondosolar.


- über 2000 Metern über Meer
- 4500 bifaziale Solar-Elemente
- total 18 MW installierte Leistung
- 23,3 Millionen Kilowattstunden jährliche Stromproduktion
- 5200 Haushalte werden mit grünem Strom versorgt
- 55% Winterstrom-Produktion
- Bauzeit: drei Jahre
- Investition: 42 Millionen Franken


Potenzial für die Energiewende


Alpine Standorte für Photovoltaikanlagen sind heute noch Pilotprojekte. Dies, obwohl der hohe Nutzen von alpinen Standorten gegenüber Standorten im Flachland hinlänglich bekannt ist. Die Schweiz könnte hinsichtlich Technologien und Betriebskonzepten für solche Projekte europaweit federführend sein. Zudem bietet sich der Schweiz mit alpinen Standorten für den massiven Zubau von Photovoltaik-Anlagen, der im Rahmen der Energiestrategie 2050 nötig ist, eine hervorragende Ausgangslage. Im gesamten Schweizer Alpenraum gibt es genügend geeignete Standorte für alpine Solaranlagen. Deshalb ist Gondosolar ein Vorzeigeprojekt.

Der Standort Alpjerung oberhalb von Gondo ist für die Nutzung der Solarenergie ideal. Er tangiert kein Schutzgebiet und wird von Experten auch hinsichtlich Naturgefahren als nicht kritisch beurteilt. Der Bau wird mit Hilfe einer temporären Seilbahn realisiert. Es gibt keine wesentlichen oder störenden Auswirkungen auf Umwelt, Biodiversität und die Landschaft. Die alpine Solaranlage auf der geplanten Freifläche ist von keinem besiedelten Gebiet aus sichtbar. Der Abtransport des Stroms erfolgt über ein erdverlegtes Kabel. Es wird mit der bestehenden Unterstation Gabi einen Anschluss an das nahegelegene Mittelspannungsnetz geben.


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