Energiewende Schweiz - die Herausforderung im Bereich der
erneuerbaren Energien.
Seit dem Jahr 2020 wird geht die Ölnachfrage aufgrund der kombinierten
Auswirkungen des Übergangs zu erneuerbaren Energien zurück. Die Auswirkungen sind
auf den lokalen Märkten hier in der Schweiz spürbar.
Der gesamte weltweite Energieverbrauch wird in den kommenden Jahrzehnten weiter ansteigen, auch wenn die Bemühungen zur Förderung der Energieeffizienz dazu führen werden, dass sich dieses Wachstum vom allgemeinen Wirtschaftswachstum "abkoppelt" und langsamer wächst.
In der Schweiz hat der Stromverbrauch zwar
zugenommen, aber die Gesamtenergieversorgung lag 2018 mit 24 Millionen Tonnen
Öläquivalent ungefähr auf dem Niveau von 1990. In fortgeschrittenen
Volkswirtschaften wie der Schweiz ist das Wirtschaftswachstum nicht mehr von
einem Anstieg des Energieverbrauchs abhängig. Mit der zunehmenden
Elektrifizierung und der Verringerung der Abhängigkeit von fossilen
Brennstoffen durchläuft das Energiesystem der Schweiz jedoch einen ähnlichen
Übergang wie ein Großteil der übrigen Weltwirtschaft.
Die Schweiz revidiert ihre Energie- und
Stromversorgungsgesetze. Das Ziel ist eine sichere
Stromversorgung mit erneuerbaren Energien. Die
Axpo sieht grosse Chancen für das
Gelingen der Energiewende in der Schweiz. Doch: Leicht wird das nicht
werden.
In Zukunft werden erneuerbare Energien zunehmend den Platz von Kohle, Öl und schließlich Gas einnehmen. Die künftige Nachfrage nach Öl wird noch weiter zurückgehen, da die Kapazität alternativer, sauberer Brennstoffe zunimmt. Das künftige Wirtschaftswachstum wird mit einem tragfähigen Übergang zum Klimaschutz einhergehen.
Der Anteil moderner erneuerbarer Energien an der Energieversorgung steigt an. Bereits im Jahr 2018 machten Bioenergie, Wasserkraft und erneuerbare Energien 14 % der weltweiten Primärenergienachfrage aus, während der Anteil fossiler Brennstoffe noch immer bei 81 % lag und die Kernenergie den Rest ausmachte.
Energiewende heisst auch, dass die steigende Stromnachfrage weiterhin jederzeit gedeckt werden soll – und zwar mit erneuerbarem Strom. Im Jahr 2020 verbrauchte die Schweiz 55,7 Terrawattstunden Strom.
Mit Wasserkraft, Kernkraft und neuen erneuerbaren Energien, wie Sonne und Wind, produzierte die Schweiz 69,9 Terrawattstunden. Über das ganze Jahr hinweg betrachtet wurde also mehr Strom produziert als verbraucht. Dennoch hat die Schweiz fast 5,41 Terrawattstunden aus dem Ausland importiert. Warum? Das liegt an der sogenannten Winterlücke.
Im Winter ist die Stromnachfrage zum Heizen und wegen
der kürzeren und dunkleren Tage viel höher als im Sommer – daher muss in
der kälteren Jahreszeit Strom importiert werden. Auf
dem Weg zur Energiewende verschärft sich dieses Problem der Winterlücke
noch. In den nächsten zwei Jahrzehnten fallen die
Kernkraftwerke nach und nach weg – und damit rund ein Drittel der heutigen
Stromerzeugung. Auch die Wasserkraft verliert schleichend an Produktion.
Bis 2050 sind Verluste von fast zehn Prozent der heutigen Produktion
allein durch die Restwasserbestimmungen zu befürchten. Unter Restwasser
versteht man den Anteil Wasser, der nicht für die Produktion entnommen
werden darf, sondern im Gewässer bleiben muss.
Referenzdaten:
55,7 Terrawattstunden Stromverbrauch in der Schweiz 2020
69,9 Terrawattstunden Stromproduktion
5,41 Terrawattstunden Import aus dem Ausland
Zudem ist die Erzeugung aus Photovoltaik im Winter geringer, weil die Sonne weniger scheint. Und die Windkraft, welche in der Nacht und im Winter ergänzen könnte, wird in der Schweiz kaum ausgebaut. Gleichzeitig steigt der Strombedarf bis 2050 aufgrund der Dekarbonisierung, also der Reduktion und Kompensation der CO2-Ausstosse, der Elektrifizierung und der Digitalisierung weiter an – trotz Effizienzgewinnen.
Energiewende heisst also, Lösungen zu finden, um die bevorstehende Schere zwischen Produktion und Verbrauch zu schliessen. Und zwar mit Strom aus erneuerbaren Quellen wie der Wasserkraft, Sonne, Wind oder Biomasse. Die Schweiz revidiert zurzeit ihre gesetzlichen Grundlagen und stellt die Weichen für die Energiewende.