Agri-Photovoltaik 258 kWp - Resilienzkonzept zur Anpassung an den Klimawandel im Obstbau
Resilienzsteigerung im Obstbau.

Agri-Photovoltaik 258 kWp - Resilienzkonzept zur Anpassung an den Klimawandel im Obstbau.


Die Klimawoche am Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme (ISE) Freiburg behandelte das Thema „Resilienzkonzept zur Anpassung an den Klimawandel im Obstbau“. Dabei geht es auch um einen Beitrag zur ressourceneffizienten Landnutzung.

Zwischen Photovoltaik-Freiflächenanlagen auf Landwirtschaftsgebieten und der landwirtschaftlichen Nutzung soll es nicht zu einem Konflikt kommen. Der Landwirtschaft sollen die neuen Erkenntnisse und Techniken vermittelt werden. Es soll ein APV-Obstbau-Prototyp realisiert werden unter wissenschaftlicher Begleitung. Im Obstbau wird der Anbau von Kernobst, Steinobst oder Beerenobst betrieben. Als Beispielprojekt wir die Baumobstkultur mit der größten Anbaufläche, dem Apfel, gewählt.

Erste Agri-PV-Anlage für CO2-neutralen Obstanbau.


Die Gesamtversuchsfläche des Forschungsprojekts umfasst ca. 9100 Quadratmeter, die Agri-PV-Anlage mit einer Leistung von 258 kWp wurde auf circa einem Drittel der Fläche des Areals installiert.

 
 

Übergeordnetes Ziel des durch das Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, und Mobilität des Landes Rheinland-Pfalz (MKUEM) und das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) geförderten Vorhabens ist es, die Klimaresilienz im Obstbau zu steigern und eine sichere und nachhaltige Apfelproduktion mit zusätzlicher Solarstromerzeugung zu gewährleisten.

Im Rahmen des Projekts mit einer Gesamtlaufzeit von fünf Jahren sollen an acht Apfelsorten zahlreiche Forschungsfragen untersucht werden.

Das Projekt vergleicht zunächst die Apfelerzeugung am gleichen Standort unter vier unterschiedlichen Kulturenschutzsystemen: Folienschutz (nicht regendurchlässig), Hagelschutz (regendurchlässig) und Agri-PV mit festinstallierten, lichtdurchlässigen PV-Modulen (nicht regendurchlässig) sowie nachgeführten PV-Modulen (bei Bedarf regendurchlässig). Dabei kommen zwei verschiedene Modultypen mit unterschiedlich angeordneten Solarzellen (Streifen- bzw. Blockmuster) zum Einsatz. Es soll untersucht werden, inwiefern Agri-PV-Anlagen die Pflanzen und Früchte vor schädlichen Umwelteinflüssen wie Hagel, Starkregen, Sonnenbrand, Frost oder extremen Temperaturen bewahren können. Darüber hinaus wird getestet, inwiefern sich unterschiedliches Lichtmanagement durch verschiedene PV-Modulkonfigurationen auf das Pflanzenwachstum und die Agrarerträge auswirkt. Des Weiteren soll die Anlage im Hinblick auf Landschaftsästhetik, Wirtschaftlichkeit, Sozialverträglichkeit sowie pflanzenbauliche Parameter untersucht werden.

Agri-Photovoltaik ist eine langfristige Lösung für die Landwirtschaft, um sich an die Folgen des Klimawandels anzupassen.


Reduktion der Flächeninaspruchnahme.


Integrierte Photovoltaik.


Das Konzept der Agri-PV.


Das Forschungsprojekt Agri-Photovoltaik im Obstbau.


Die Versuchsanlage.

Das bisherige Ökosystem kann durch Synergieeffekte der Solarstromerzeugung aufwertet werden. Durch Agri-Photovoltaik wird ein weiterer Ausbau der Photovoltaik ohne Einschränkung von Agrarerträgen ermöglicht. Es bedarf weniger Investitionskosten in Kulturenschutz sowie weniger Betriebsmittel- und Müllentsorgungskosten. Bei der Verbreitung der Agri-Photovoltaik spielen jedoch Akzeptanz und Sozialverträglichkeit eine wichtige Rolle.

Quelle 03/2022


Grüner Strom von der Obstplantage.


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