Revision des Energie- und Stromversorgungsgesetzes Juni 2021
Eigenverbrauch verliert an Wert.

Kleine Solaranlagen werden viel weniger rentabel. Das kann es nun nicht sein: Das «Bundesgesetz über eine sichere Stromversorgung mit erneuerbaren Energien» wie es aktuell vorliegt benachteiligt die Rendite von Solaranlagen. Das neue Gesetz könnte zum Rohrkrepierer für die Energiewende in der Schweiz werden.








Der Bundesrat kann die angestrebten Ziele mit dem Mantelerlass nicht erreichen.
Er bewirkt das Gegenteil.



Weniger Rendite bei Photovoltaik.


84 % des Solarstroms soll auf Dächern und mit Fassaden produziert werden.






SRF 10vor10

 
 

Quelle: SRF 10vor10 vom 11. Februar 2022.

Gemäss den aktuellen Modellrechnungen des Bundes (Energieperspektiven 2050+) soll mehr als zwei Drittel der zukünftigen Stromproduktion mit erneuerbarer Energien auf Dächer und Fassaden stattfinden. Es geht um kleine und mittlere Solaranlagen kleiner 100 kWp (ca. 500 m2) die einen Anteil von rund 70% des gesamten Ausbaus ausmachen sollen. Genau diese Anlagen stellt der Bundesrat in seinem Vorschlag schlecht.


Revision des Energie- und Stromversorgungsgesetzes Juni 2021.

13. Februar 2022

Um diesen Ausbau zu beschleunigen, hat der Bundesrat im Juni 2021 eine Revision des Energie- und des Stromversorgungsgesetzes angestossen. Er will den Ausbau erneuerbarer Energien rasch und konsequent voranbringen. Dazu soll das «Bundesgesetz über eine sichere Stromversorgung mit erneuerbaren Energien» verabschiedet werden. Eine Analyse der Revision zeigt nun, dass das neue Gesetz insbesondere kleine Solaranlagen viel weniger rentabel machen würde.

Eine der neuen Regelungen verlangt, dass sich die Abnahmevergütung (Einspeisevergütung) nach dem Marktpreis zum Zeitpunkt der Einspeisung richtet. Bisher hat sich dies an einer fixen Vergütung ausgerichtet.

Der volatile Marktpreis bringt eine Unsicherheit. «Die aktuell hohen Marktpreise dürfen nicht darüber hinwegtäuschen, dass diese nicht für immer so bleiben werden. Investoren brauchen eine gewisse Sicherheit. Es braucht eine Mindesthöhe bei den Abnahmevergütungen.» sagt David Stickelberger, Geschäftsleiter von Swissolar.

Einsparungen durch Eigenverbrauch von Solarstrom ist heute die wichtigste Finanzierungskomponente. Bei der Netztarifierung sieht der Bundesrat vor, höhere Leistungs- und/oder Grundkomponenten zu erlauben. Etwas, was bestimmt von Netzbetreibern genutzt werden wird. Mit Strom, der von der eigenen Solaranlage produziert wird, können so weniger Netzkosten eingespart werden wie bisher. Dies verschlechtert die Rentabilität deutlich. Gleichzeitig will der Bundesrat aber Eigenverbrauch fördern. Das passt nicht zusammen. So werden die Bedingungen für den Eigenverbrauch verschlechtert. Dann rechnen sich gerade Anlagen von Ein- und Mehrfamilienhäusern häufig nicht mehr.

SES und Swissolar fordern das Parlament auf, entsprechend Korrekturen anzubringen. Denn zur Erreichung der Klimaziele und zur Sicherstellung der Versorgungssicherheit braucht es einen Ausbauschub bei Solaranlagen und keine Bremse.


Quelle 03/2022



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