Ist Atomkraft dank ihrer geringen CO2-Emissionen eine grüne Lösung?

Die Kernkraft bringt unzählige Risiken mit sich. Der Rückbau von Atomkraftwerken ist sehr kostspielig und umweltbelastend. Die Entsorgung des Atommülls ist nicht gelöst. Die Strahlenbelastung bleibt über hunderttausende von Jahren aktiv und gefährlich. Die bekannten Unfälle, nicht zuletzt Störfälle und Katastrophen wie in Tschernobyl und Fukushima, hatten weitreichende, schlimme Folgen und beeinflussten die Politik weltweit. Kernkraft steht nach wie vor in der Kritik.

Die Energiewende schreitet voran, aber langsamer als gewünscht. Kernkraft wird seit neuestem, aufgrund ihrer geringen CO2-Emissionen, eine klimafreundliche, "grüne" Energiequelle genannt. Die einflussreiche Atomlobby behauptet gegenüber Politik und Öffentlichkeit, die Kernkraft sein unverzichtbar im Kampf gegen die Erderwärmung und sie könne zur Rettung des Planeten beitragen. Dies aufgrund der geringen CO2-Emissionen.

Ist Atomkraft wirklich eine "grüne" Lösung? Ganz Europa ist heute in dieser Frage gespalten. Auch hier in der Schweiz mehren sich die Stimmen, vor allem aus rechtskonservativen Kreisen, die Kernenergie nun als nachhaltig einzustufen. Mit einem «grünen Label» würden Investitionen in Atomkraftwerke erleichtert.

Frankreich will trotz aller Risiken die Laufzeit der bereits vorhandenen Reaktoren verlängern und sogar neue Kernkraftwerke bauen. Im Gegensatz dazu Deutschland, das auf Beschluss von Angela Merkel 2011 seine letzten KKWs bis Ende 2022 abschalten will. Es gibt auch viele europäische Länder, die massiv in erneuerbare Energien investieren und damit die Energiewende vorantreiben wollen. Auch die Schweiz hat sich für erneuerbare Energien entschieden und will aus dem Atomzeitalter aussteigen.

Dieser Dokumentarfilm hinterfragt die "grüne" Dimension der Kernkraft. Wechselwirkungen zwischen Energiepolitik, Demokratie und Gemeinwohl werden thematisiert. Denn - für unsere Energiepolitik von heute wird die Zukunft unserer Gesellschaft über mehrere Generationen prägen.
 
Quelle: Dokumentarfilm von Ghislaine Buffard (F 2022, 94 Min).

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