Nordsee Windkraft, europäische Vision - Verzehnfachung der Leistung bis ins Jahr 2050.

4 EU-Länder versprechen Verzehnfachung der Windkraft in der Nordsee. Die Offshore-Windkapazität in der Nordsee muss sich bis 2050 verzehnfachen. Dies ist die gemeinsame politische Vision, die die dänische Ministerpräsidentin Mette Frederiksen und eine Reihe europäischer Staatsoberhäupter auf einem Gipfeltreffen zur Offshore-Windenergie in Dänemark präsentiert haben.

Dänemark, Deutschland, die Niederlande und Belgien arbeiten gemeinsam an einem historischen Offshore-Windprojekt in der Nordsee, um die Klimaziele der EU zu erreichen, Europa von russischer Energie zu befreien und die europäische Energiewende auf ein völlig neues Niveau zu heben.

 Die Pläne wurden am Mittwoch auf einem Gipfeltreffen in der Stadt Esbjerg vorgestellt, auf dem Mette Frederiksen und die Staatschefs der drei Länder eine historische Erklärung unterzeichneten, die eine Verzehnfachung der Offshore-Windkapazität in der Nordsee auf mindestens 150 GW bis 2050 vorsieht.

Die Erklärung, die auf einem Offshore-Windgipfel in Dänemark unterzeichnet wurde, kam zu einem Zeitpunkt, an dem Europa auch versucht, seine kurzfristige Abhängigkeit von russischen Energieimporten inmitten des Krieges in der Ukraine zu verringern.

"Dies ist nicht nur eine Erklärung, sondern der Werkzeugkasten für das, was wir in der kommenden Zeit tun müssen und tun werden", sagte der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz, der zur Unterzeichnung der Erklärung nach Dänemark gereist war.

Robert Habeck, der deutsche Vizekanzler und Wirtschaftsminister, sagte, der Schritt werde den Ausbau der erneuerbaren Energien in Europa stärken "und damit die Abhängigkeit von Gasimporten weiter verringern".

Verstärkte Zusammenarbeit.

Habeck sagte, die Erklärung sei die "Grundlage für die ersten wirklich europäischen Kraftwerke".

"Die Projekte sollen gemeinsam entwickelt, gemeinsam finanziert und der Strom gemeinsam verteilt werden", sagte Habeck im ZDF.

Ziel sei es, so Habeck, "dass nicht mehr jedes Land sein eigenes Ding macht, sondern dass wir das wirklich kooperativ angehen."

Die Windkraftanlagen würden vor den Küsten der vier Länder errichtet. Das Projekt würde eine Verzehnfachung der derzeitigen Offshore-Windkapazität der EU bedeuten.

Diese Kapazität würde ausreichen, um 230 Millionen europäische Haushalte mit Strom zu versorgen. Man wolle die grüne Energie auch zur Herstellung von Wasserstoff und grünen Kraftstoffen für die Schwerindustrie und das Verkehrswesen nutzen, die nicht ohne weiteres direkt elektrifiziert werden können, sagte der dänische Wirtschaftsminister Simon Kollerup.

Nach Angaben des dänischen Klima- und Energieministers Dan Jorgensen würden sich die Kosten für die Installation von 150 Gigawatt Offshore-Windenergie auf Hunderte von Milliarden Dollar belaufen und hauptsächlich von privaten Investoren mit geringen staatlichen Subventionen finanziert werden.

Die Europäische Kommission strebt bis 2050 eine Windkraftleistung von 300 Gigawatt auf See an, gegenüber den derzeit installierten rund 16 Gigawatt.

REPowerEU für 300 Milliarden Euro.

 
Zuvor hatte von der Leyen am Mittwoch REPowerEU vorgestellt, den Plan der EU, sich von russischen Energieimporten zu lösen.

Um die Abhängigkeit von russischen fossilen Brennstoffen zu verringern, bietet Brüssel einen dreigleisigen Plan an, der eine Umstellung auf den Import von mehr nicht-russischem Gas, eine schnellere Einführung erneuerbarer Energien und größere Anstrengungen zur Energieeinsparung vorsieht.

Der EU-Plan wird bis zu 300 Milliarden Euro (316 Milliarden Dollar) kosten. Laut von der Leyen wird die Summe etwa 72 Milliarden Euro an Zuschüssen und 225 Milliarden Euro an Darlehen umfassen.

Die Investitionen umfassen bis zu 10 Mrd. € für die Gasinfrastruktur sowie bis zu 2 Mrd. € für die Ölinfrastruktur, um den Transport von russischem Öl zu stoppen.

Der gesamte Rest der Finanzierung wird in die Beschleunigung und den Ausbau der sauberen Energiewende fließen, sagte von der Leyen.

Guterres' Fünf-Punkte-Plan: Auch UN-Generalsekretär Antonio Guterres hat am Mittwoch einen Fünf-Punkte-Plan zur Förderung von Investitionen in erneuerbare Energien veröffentlicht.

"Wir müssen die Verschmutzung durch fossile Brennstoffe beenden und den Übergang zu erneuerbaren Energien beschleunigen, bevor wir unsere einzige Heimat verbrennen", sagte der UN-Chef in seiner vorab aufgezeichneten Botschaft. "Time is running out."

Guterres' Plan konzentrierte sich auf die stärkere Verbreitung erneuerbarer Technologien, verbunden mit höheren Investitionen, sowie auf die Beendigung der Subventionen für fossile Brennstoffe. 

Er forderte eine Verdreifachung der öffentlichen und privaten Investitionen in erneuerbare Energien auf mindestens 4 Billionen Dollar (3,8 Billionen Euro) pro Jahr.