Megatrends der Energiewende: Weltweit werden immer mehr Wind- und Solaranlagen gebaut.
Bericht des WWF.

Megatrends der Energiewende: Weltweit werden immer mehr Wind- und Solaranlagen gebaut.


In einem neuen Report über Megatrends der Umweltschutzorganisation WWF wird über große Fortschritte bei der globalen Energiewende berichtet. Der WWF übt aber auch Kritik an Deutschland.

Konventionelle Kraftwerke werden nicht mehr so viele gebaut wie Kraftwerke aus erneuerbaren Energien. Weltweit werden immer mehr Wind- und Solaranlagen gebaut. Dieser Trend sei nicht mehr aufzuhalten, so der WWF-Bericht "Megatrends der globalen Energiewende II". Die menschengemachte Erderwärmung sei schon seit Jahren als ernstes Problem erkannt worden. Viele Staaten werden aber ihre selbst gesteckten Klimaschutzziele nicht erreichen. Der Trend hin zu Energiegewinnung mittels Wind, Sonne und Wasserkraft sei ungebrochen und immer stärker. Neue Kohlekraftwerke belasteten aber die CO2-Bilanzen.

Im Jahr 2015 erschien der erste Report des WWF. Im Vergleich dazu sei die Welt von heute - und morgen - jedoch eine andere. Fossile und nukleare Kraftwerke sind weit abgeschlagen.

Denn mehr als 80 Prozent der weltweit neu installierten Erzeugungsleistung waren im Jahr 2020 erneuerbar. 70 Prozent aller Neuinvestitionen flossen 2020 in Anlagen zur Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien.

Im vergangenen Jahr sei es auf der Erde bereits 1,2 Grad wärmer gewesen als vor Beginn des industriellen Zeitalters. Das Ziel sei, die Erderwärmung auf 1,5 oder zwei Grad zu beschränken. Doch trotz mittlerweile beschleunigtem Tempo sei das kaum machbar.

Deutschland nennt sich selbst ein Vorreiter der Energiewende. Der WWF geht aber mit Deutschland hart ins Gericht. Es fehle nicht am Gestaltungswillen, es mangele schlicht an der Machbarkeit, so Kerstin Andreae, Hauptgeschäftsführerin beim Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft BDEW. Alles dauere viel zu lange. Es gebe zu wenig Fachkräfte, zu wenig Flächenverfügbarkeit, der Zeitrahmen sei zu Eng und beim Material gebe es heute schon Lieferengpässe. Die gesetzlichen Vorgaben der vergangenen Jahre hätten den Ausbau in Deutschland abgewürgt. 2020 wurden bundesweit Windenergieanlagen mit einer Gesamtleistung von nicht einmal 2000 Megawatt installiert - 2017 waren es noch mehr als 6000, also das Dreifache. Mittlerweile seien andere Staaten, auch innerhalb der EU, an Deutschland vorbeigezogen.

Grosse Kritik gibt es am Atomkraft-Trend. Deutschland steigt aus der Atomkraft aus, international ist die Technologie hingegen zunehmend gefragt. Eine wachsende Zahl von Staaten setzt bei der Energiewende - wieder - auf Atomkraft. Kernkraftwerke haben eine mit der Windenergie vergleichbare CO2-Bilanz. Sie liefern verlässlich Strom, egal ob der Wind weht oder die Sonne scheint. So genannten Bandstrom. Die Kernkraft erlebt rund zehn Jahre nach der Katastrophe von Fukushima eine Wiederauferstehung. Doch neue Kernkraft sei keine Lösung. Weder für Deutschland noch international.

Um den Ausbau der erneuerbaren Energien nicht zu gefährden braucht es nach wie vor mehr Speicher. Als Speichertechnologie wird Wasserstoff angeführt, der beispielsweise mittels "Power-To-Gas"-Verfahren aus grünem Strom erzeugt wird. Synthetisches Methan, welches später in Kraftwerken CO2-frei verbrannt werden kann. Es sei denkbar, dass der Wasserstoff ein ähnlich dynamisches Wachstum erleben werde wie in jüngster Vergangenheit Wind- und Sonnenenergie.

Doch die Netze würden instabiler. Bei einer "Dunkelflaute" in den dunklen, kalten Monaten, könnte ein auf Wind und Solarstrom basierendes Netz ausfallen. Deshalb braucht es mehr Digitalisierung und den Ausbau intelligenter Netze (SmartGrids). Durch könne sowohl die Produktion als auch der Verbrauch viel effizienter gesteuert werden.



Die Sonnenenergie ist auf der Überholspur.

 
 


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