Kampf um Strom - Welchen
Preis zahlt Deutschland wir für die Energiewende?
Aktuell gibt es
allerdings noch einen Energiemix aus verschiedenen Quellen. Hierbei liegt der
Anteil der Erneuerbaren wie beispielsweise Windkraft, Solar oder Biogas bei gerade
mal bei 17% vom gesamten Energiebedarf.
Tatsächlich verhalf das
Erneuerbare-Energien-Gesetz, kurz EEG genannt, der Biogas, Wind- und
Solarenergie zu einem enormen Aufschwung.
Finanziert wurde dieser Boom durch die sogenannte
EEG-Umlage, die jeder Stromkunde pro verbrauchter Kilowattstunde bezahlt. Doch
das Wachstum hatte auch eine Schattenseite: denn die garantierten Preise für
den eingespeisten Strom aus erneuerbaren Energien sorgten unter anderem dafür,
dass die EEG-Umlage, die diese Festpreise finanzierte, ständig stieg.
Mehr als 31 Milliarden Euro wurden seit 2010 in den Netzausbau von Stromtrassen investiert. Doch der stockt gewaltig. Dabei sind die Ziele der Bundesregierung ambitioniert: in den kommenden zehn Jahren soll der Anteil von grünem Strom von heute 46% auf 65% ansteigen. Dabei spielt der Trassenausbau eine zentrale Rolle. Doch von den geplanten 7700 Kilometer Gesamtlänge ist ein Großteil noch nicht einmal genehmigt, geschweige denn gebaut. Gerade mal ein Fünftel der Trassen sind bislang fertig gestellt. Rund 1500 km.
Energiewende Deutschland: selbst produzierter Strom gegen Energienotstand.
Konstanz hat als erste deutsche Stadt den Energienotstand ausgerufen.
Die vierköpfige Familie Vogel will Teil der Energiewende sein und mit
einer Photovoltaikanlage ihren eigenen Strom erzeugen. Sie erwarten,
langfristig Geld zu sparen und unabhängiger von Energiekonzernen sowie
steigenden Strompreisen zu sein. Zunächst müssen sie dafür viel Geld
investieren. Wird sich das am Ende rechnen? Sehr schnell merkt die
Familie, dass ihr Vorhaben mit jeder Menge Bürokratie verbunden ist.
Auch, wenn es darum geht, den Strom vom eigenen Hausdach ins Netz
einzuspeisen. Vereinfacht das seit diesem Jahr geltende neue EEG solche
Abläufe?
Insgesamt entwickelte sich der Anteil der Erneuerbaren Energien in den
vergangenen Jahren kontinuierlich positiv. Dabei gibt es jedoch große
Unterschiede zwischen den einzelnen Sektoren: während sich der Anteil
der erneuerbaren Energien am Bruttostromverbrauch in den letzten 10 Jahren mehr als verdoppelte und im Jahr 2020 bereits
bei 45,3 Prozent lag; steigen die Anteile in den Bereichen Wärme (15,6
Prozent) und Verkehr (7,5 Prozent) nur langsam.