Schwimmender Solarpark auf dem Lac des Toules liefert 800'000
Kilowattstunden.
Schwimmender Solarpark auf 1810 Meter über Meer.
Auf dem Lac des Toules in den Walliser Alpen wurde die erste schwimmende Solaranlage in Betrieb genommen. Der See "Lac des Toules" liegt auf 1810 Metern Höhe und ist ein Speicherbecken zur Erzeugung von Wasserkraft.
Der erste schwimmende Solarpark
wurde 2007 in Japan gebaut. Schwimmende Solaranlagen gibt es seither schon
überall auf der Welt – aber nicht in hochalpinen Gebieten.
Die Schweiz verfügt über viele Stauseen, die für schwimmende Solaranlagen
genutzt werden könnten. Die Wetterbedingungen sind auf solchen Höhen jedoch
extrem: starke Winde, Eis und Schnee sowie Temperaturen, die zwischen -25 Grad
im Winter und +30 Grad Celsius im Sommer schwanken. Die Konstruktion hält bis
zu 50 Zentimeter Schnee aus. Bei Sonneneinstrahlung und grösseren Mengen
rutscht der Schnee von den Platten ab.
Pro Jahr liefert das Solarkraftwerk auf dem Lac des Toules über 800'000
Kilowattstunden (kWh). Damit können 220 Haushaltungen versorgt werden. Die
ultravioletten Strahlen auf dieser Höhe sind intensiver. Die Solarzellen
arbeiten bei niedrigen Temperaturen wirksamer. Es werden doppelseitige Paneelen
eingesetzt. Die nach unten gerichteten photovoltaischen Zellen können das von
der Wasseroberfläche reflektierte Licht nutzen. Deshalb produziert die Anlage
mehr Strom als eine vergleichbare im Mittelland – etwa 50% mehr Solarstrom.
Denn die Lichtreflexion der Schneedecke kann genutzt werden. Und bei tiefen Temperaturen
arbeiten die Solarzellen effektiver.
Referenzdaten
1400 Solarpaneelen
36 schwimmenden Aluminium- und Polyethylen-Strukturen
Jahresproduktion 800'000 Kilowattstunden (kWh)
Investitionen ca. 2,3 Millionen Franken
Gemäss Branchenexperten könnte
diese Technologie zu einem Pfeiler der globalen Photovoltaik-Industrie werden. Wasser
kühlt die Paneele. Damit wird deren Effizienz erhöht. Ein weiterer Vorteil:
durch die Nutzung von Gewässern wird der Landwirtschaft und dem Baugewerbe kein
Land entzogen. Auch in der Schweiz hat Solarenergie auf Wasser ein gewisses
Potenzial. Sinnvoll wäre auch, Wasserkraft und Photovoltaik zu kombinieren, was
bei Stausehen nahe liegt. In den Wintermonaten, wenn die Energienachfrage höher
ist, könnte die Solarenergie, gerade aus hoch gelegenen Solarparks, den
Rückgang der Wasserkraftproduktion ausgleichen.